Eine (eigentlich absolut ĂŒberflĂŒssige) Gegen-Petition: âPetition gegen die Petition fĂŒr den Bau der B399n in DĂŒrenâ
Eine Optimierung des Verkehrsflusses fĂŒr den MIV ist daher immer mit sinnvollen MaĂnahmen zur Förderung des Umweltverbundes zu kombinieren.
Green City Masterplan fĂŒr die Gestaltung nachhaltiger und emissionsfreier MobilitĂ€t in der Stadt DĂŒren

Zeitlich Halbzeit. Inhaltlich auch? Wer hat mal ein paar aktuelle Zahlen? Wo stehen wir Ende 2020? Und in welche Richtung wird uns die B399n bringen?
Seit dem 22. Oktober 2020 lĂ€uft die Online-Petition âFĂŒr den Bau der B399n in DĂŒrenâ eines âDĂŒrener Industriellenâ, der im Vorfeld der KoalitionsgesprĂ€che nach den Kommunalwahlen um die Umsetzung der B399n-Altplanung fĂŒrchtete – und inzwischen wahrscheinlich mehr denn je fĂŒrchtet, nachdem der Koalitionsvertrag der âKoalition Zukunft DĂŒrenâ auf dem Tisch liegt.
Ăber den tagesaktuellen Stand versuche ich hier (ganz unten) weiterhin zu informieren. Die Spannung und die UnterstĂŒtzer-Zahlen steigen ja fast stĂŒndlich! đ Ist also immer mal einen Blick wert und sollte vielleicht auch inhaltlich nochmal ein bisschen aus radpendler-Perspektive betrachtet werden.
Und erstmal zahlenmĂ€Ăig ein wenig einsortiert werden:

Ăh. sorry, da sieht man ja gar nix…
Vielleicht besser als Kuchen-Diagramm? Und – der Fairness halber – in Relation zu den Wahlberechtigten der Stadt DĂŒren sowie aktuellem Stand (16.11.2020, 20:28 Uhr). Prozentangaben mit drei Nachkomma-Stehlen, um ĂŒberhaupt eine Zahl zu sehen. đ

Da kommt die schweigende Masse aber gerade so richtig in Schwung. Na klar – bei den vielen âArgumentenâ, die fĂŒr eine sofortige Umsetzung einer veralteten Planung sprechen!
Alle folgenden Zitate stammen aus der Online-Petition âFĂŒr den Bau der B399n in DĂŒrenâ.
Leider hat sich in den letzten Wochen offenbar eine Stimmung entwickelt, die ggfs. eine Tendenz gegen die Realisierung der lange geplanten B399n bedeutet.
Dieses und alle weiteren Zitate: Online-Petition âFĂŒr den Bau der B399n in DĂŒrenâ
âLeiderâ hat sich die âTendenzâ (man könnte ganz schelmisch auch sagen: âder WĂ€hlerwilleâ) verfestigt und ist zu einem Koalitionsbeschluss herangereift, der nun politische RealitĂ€t ist. Was noch lange nicht das Aus fĂŒr die B399n bedeutet. Aber zumindest die vorĂŒbergehende Absage an die Altplanung, die ja vielleicht einer neuen Bestandsaufnahme stand hĂ€lt. *LOL*
Dieses Projekt ist bereits seit vielen Jahren geplant, wurde aber zurĂŒckgestellt und sollte nach Fertigstellung der B56n wieder in Angriff genommen werden, was aber nunmehr in Frage gestellt wird.
Der Petitionsschreiber geht immer davon aus, dass das ganze Projekt gekippt sei, seitdem sich Die GrĂŒnen wĂ€hrend des Wahlkampfs eindeutig dagegen (die Alt-Planung) positioniert haben. Der Petitionist schreibt selbst, dass das Projekt B399n ânach Fertigstellungâ der B56n (ist die etwa schon fertig, habe ich etwas nicht mitbekommen?) wieder âin Angriff genommenâ werden soll. Also kann er sich ja wahrscheinlich ĂŒber den Koalitionsvertrag freuen, denn dieser sagt ja nicht mehr, als dass man sich nach dieser langen Zeit eine veraltete Planung nochmal vornehmen will, bevor man damit im schlimmsten Fall falsche und gar nicht politisch/gesellschaftlich gewĂŒnschte MaĂstĂ€be fĂŒr die nĂ€chsten Generationen setzt. Da kann doch auch ein âDĂŒrener Industriellerâ nix gegen haben. Solange die alten PlĂ€ne heutigen Standards und Kriterien genĂŒgen und einer ĂberprĂŒfung hinsichtlich politisch beschlossener Ziele standhalten, ist doch alles in Ordnung und die groĂe DurchfahrtsstraĂe mit BundesfernstraĂenchakter kommt bald.
Es besteht wohl die Gefahr, dass sich im Rahmen der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen im Rat eine Mehrheit gegen dieses Projekt bilden könnte, insbesondere dann, wenn die SPD ihre bisherige, positive Haltung zu Gunsten einer Kolitionsvereinbarung opfern sollte.
Richtig prognostiziert, falsch gedacht. Ja, die nach dem etwas peinlichen Wahlkampf zu erwartende Mehrheit ist zustande gekommen. Nein, die Sozialdemokraten haben ihre positive Haltung der B399n gegenĂŒber nicht den erstarkten GrĂŒnen +x âgeopfertâ, sondern (so hoffe ich) nur ein âUpdateâ gefordert, das den Stand der Planung auf den Stand der Dinge aktualisieren soll. Ergebnisoffen, so wie ich das bisher lese. Version 1.1 sozusagen – wie beim kommenden Wirtschafts- und Strukturprogramm… Wer könnte etwas dagegen haben? Scheinbar (noch) nicht mehr als 0,1% der DĂŒrener.
Auch die B399n sollte fĂŒr DĂŒren einen wichtigen Baustein in der Verbesserung der Verkehrssituation bedeuten , denn die Durchquerung der Stadt aus Richtung SĂŒd-West in Richtung Norden bzw. A4 ist teilweise höchst mĂŒhsam, zumal von vielen Ampeln und meist von einer âroten Welleâ gekennzeichnet. Dies ist nicht nur fĂŒr die Stadt und die BĂŒrger in der Stadt unschön, sondern vor allem auch fĂŒr die BĂŒrger/Verkehrsteilnehmer aus den entsprechenden AuĂenlagen (z.B. Lendersdorf, Kreuzau, HĂŒrtgenwald, Birgel, etc.).
âVerbesserung der Verkehrssituationâ bedeutet âleiderâ aus Sicht vernunftbegabter Menschen und mehrheitlicher BeschlĂŒsse und Gesetze nicht mehr nur âFreie Fahrt fĂŒr freie Autofahrer!â. Da ist der Petitionist etwas schief gewickelt. Ehrlich gesagt grenzt die SelbstverstĂ€ndlichkeit, mit der âVerkehrâ andauernd und grundsĂ€tzlich mit MIV gleichgesetzt wird, schon ziemlich an RealitĂ€tsverweigerung. Und negiert alle gesellschaftlich geforderten und politisch beschlossenen Ideen zur Verkehrswende. Nur die eigene Ideologie zĂ€hlt: Mehr StraĂe = mehr ProduktivitĂ€t = = Maximierung = Friede, Freude, Eierkuchen fĂŒr ALLE!
Na dann, weiter so!
Das Problem wird deutlich, wenn man sich eine Karte anschaut, die zeigt, dass der Verkehr sich zwangsweise irgendwie durch die Innenstadt schlÀngeln muss, weil es an einer entsprechenden, kapazitÀtsstarken und direkten Verbindung mangelt.
âDer Verkehrâ, also âdie Autosâ mĂŒssen sich âzwangsweise irgendwie durch die Innenstadt schlĂ€ngelnâ, weil die KapazitĂ€ten und direktesten Verbindungen fĂŒr sie (von sich selbst) ausgeschöpft sind. Ja, nee. Ist klar… Das ist jetzt mal echt bedauernswert fĂŒr die Autofahrer. NatĂŒrlich nur fĂŒr die – weil andere Verkehrsteilnehmer gibtÂŽs ja nichts. Was fĂŒr eine steinzeitliche, autozentrierte Denke im Jahr 2020 und Zeiten des Klima-, Struktur- und MobilitĂ€tswandels! Die direkte, kapazitĂ€tsstarke Verbindung fĂŒr Autofahrer! Der feuchte Traum eines jeden Verkehrsplaners! *Zwinkersmiley*
Die Abkehr von dieser Planung durch verschiedene DĂŒrener Lokalpolitiker und -parteien ist ein RĂŒckschlag, so wie auch seinerzeit schon die Aufgabe anderer, geplanter UmgehungsstraĂen fĂŒr DĂŒren. Die RĂ€te der Statdt haben damals wenig Weitsinn gezeigt und leider viele Optionen zur Verbesserung der Verkehrsströme in und um die Stadt aus der Hand gegeben – gröĂenteils unwiederbringlich.
Jede StraĂe, die nicht gebaut wird und jeder einzelne innerstĂ€dtische Pkw-Parkplatz der zu 10 FahrradstellplĂ€tzen umfunktioniert wird, ist ein direkter Angriff auf die freie Marktwirtschaft, die stĂ€dtische Infrastruktur und die Verbesserung unserer Verkehrsströme – Ă€h Auto-Ströme!
Anstatt jedoch zu Jammern sei die Klage vor einem internationalen Schiedsgericht empfohlen. Auf sofortige Umsetzung der Altplanung B399n – ohne Wenn und Aber! – aufgrund undemokratischer BeschlĂŒsse, die eine unrechtmĂ€Ăige Subventionierung von klima- und menschenfreundlicher MobilitĂ€t zur Folge haben könnten.
Die B399n ist wohl die letzte MaĂnahme, die von einem frĂŒheren, umfangreichen Paket ĂŒberig geblieben ist. Sie sollte nicht auch grĂŒnen Ideologien zum Opfer fallen, sondern ihren Beitrag zur Verbesserung der LebensqulitĂ€t in DĂŒren leisten! DĂŒren ginge es heute besser, wenn die ursprĂŒnglich einmal geplanten StraĂenbauprojekte umgesetzt worden wĂ€ren.
Mal sehen, was von der B399n-Vorstellung des Petitionisten (DĂŒrener Industrieller) noch âĂŒberigâ bleibt, wenn sie mal upgedatet wurde. Bin doch sehr gespannt, wieviel Beitrag zur Steigerung der LebensqualitĂ€t (fĂŒr Nicht-Autofahrer) das sein wird. Und falls die dann mal gebaut ist oder auch nicht, mache ich vielleicht mit bei den Was-wĂ€re-wenn-Spielchen ohne jeglichen Beleg. Zum inflationĂ€ren Gebrauch des Ideologie-Vorwurfs bei gleichzeitiger Nicht-Kenntnisnahme der eigenen Ideologisierung, habe ich ja an anderer Stelle schon etwas geschrieben…
Dass man jetzt evtl. den gleichen Fehler nochmal machen will, ist ĂŒberhaupt nicht zu verstehen, aber diese Haltung ist die Folge eines Zeitgeistes, der vielfach mit Populismus und vordergrĂŒndigen Scheinargumenten unseren Wohlstand gefĂ€hrdet.
Infrastruktur ist das Fundament von Wohlstand , weil Verkehr bedeutet Bewegung, ein aktives Leben, Handel, wirtschaftliche Entwicklung sowie persönliche Entfaltung und Freiheit.
Wer glaubt, dass das mit dem Fahrrad und Bus geht, der lebt in einer grĂŒnen Traumwelt, die im ĂŒbrigen die Winterzeit ausblendet. FĂ€hrrĂ€der und Busse können ĂŒbrigens dann aber auch auf der B399n fahren! đ
Haha! Der böse âZeitgeistâ (gemeint ist wohl die links-grĂŒn versiffte Ideologie), der nix kennt als Populismus und Scheinargumente. Oder sind etwa doch Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeint, die in den letzten Jahren ab und zu mal darauf hingewiesen haben, dass ein einfaches âWeiter so!â irgendwie nicht mehr lange funktionieren wird?
Wessen Meinung und wessen Interessen vertritt die von (Stand heute) 121 Leuten (0,174% der DĂŒrener (Stadt) Wahlberechtigten unterstĂŒtzte Petition nochmal genau? *Zwinkersmiley*
Sprechen Sie das Thema in Ihrem persönlichen Umfeld an und UnterstĂŒtzen Sie die FortfĂŒhrung der Planung und die Realisierung der B399n fĂŒr DĂŒren!
Keine Sorge! LĂ€ngst geschehen. NatĂŒrlich fĂŒr die sinnvollere der beiden Petitionen.
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