Und parkt da nicht!
Unsere Stadt gehört den parkenden Pkw! Immer noch an vielen Stellen.
Auf dem einzig vorhandenen Gehweg Paradiesstraße – Malteserstraße hat sich allerdings etwas getan! Endlich können dort wieder Fußgänger unterwegs sein. Zumindest zeit- und teilweise. Wahnsinn! Kinder, Ältere, Behinderte und alle, die den Weg sonst noch benutzen, werden nicht mehr ständig gezwungen, auf die Straße auszuweichen, wie es lange Zeit der geduldete Normalfall war.
Vorher – Nachher
Was ist da passiert? Haben die notorischen Falschparker und vorsätzlichen Behinderten-Behinderer etwa plötzlich die allgemeinen Verkehrsregeln für sich entdeckt? Irgendwie schon. Mit etwas Nachhilfe:
Das Ordnungsamt hat einfach mal damit angefangen, erst Verwarnungen und dann ein paar Knöllchen wegen unerlaubten Gehwegparkens zu verteilen. Und schwupps – bei einem Tages-„Park-Ticket“ in Höhe von 55 Euro, sieht die Welt doch direkt ganz anders und der Gehweg barrierefreier aus – von seinem allgemeinen Zustand mal abgesehen. Vielleicht regeneriert sich der seit Jahren von Autos verdichtete und geplättete Grünsteifen sogar wieder.
Eine Win-Win-Win-Situation:
- Law & Order: Der Gehweg ist wenigstens wieder einigermaßen passierbar.
- Finanzen: Geringere Falschparker-Folgekosten (Versiegelung, potenzielle Unfälle…), Einnahmen durch Knöllchen.
- Lerneffekt: Einzig möglicher Weg, notorische Falschparker „pädagogisch“ zu erreichen.
Leider stehen immer noch immer wieder einzelne Falschparker an der Stelle. Je nachdem wie die Falschparken, reicht natürlich ein einziger aus, um das geh-rechte Passieren zu verunmöglichen.
Die Autofahrer, die es immer noch nicht verstanden haben und die Regeln entweder nicht kennen oder sie vorsätzlich nicht beachten, scheinen immerhin zu versuchen, sich möglichst an den rechten Rand zu quetschen. Was irgendwie drollig ist. Ändert ja überhaupt nichts am illegalen/asozialen Gehwegparken. Offenbar benötigen die auch noch ein paar Sozialtarif-Tages-Tickets, um es zu kapieren.
Wahrscheinlich muss sowieso ziemlich regelmäßig und dauerhaft kontrolliert und sanktioniert werden, damit die Stelle endlich mal Falschparker-befreit bleibt. Sollte ja kein Problem sein. Bei (mindestens!) 55 Euro pro Ticket lohnt sich der Schwenker in die Malteserstraße während der regelmäßigen Zu-Fuß-Kontroll-Gänge des Ordnungsamts bestimmt – auch finanziell.
Noch schöner wäre natürlich gewesen, die Bundespolitik hätte den Mut, den Willen und die Expertise gehabt, endlich mal die digitale Parkraumüberwachung auf den Weg zu bringen. Dass dies mit der aktuellen StVG- und StVO-Novelle offensichtlich nicht passiert, ist nur ein weiteres Zeichen unserer geradezu junkiehaften Automobilismus-Pfadabhängigkeit sowie unserer mutlosen Verkehrswende-Greenwashing-Mentalität. Und natürlich ein Ausdruck unseres grandiosen Fortschritts in Sachen Digitalisierung (nicht nur des Verkehrswesens).
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