Es klüngelt!
Die ehrenwerten, unparteilichen Dürener Nachrichten aka Dürener Zeitung hofieren die private Meinung eines Dürener Industriellen und ignorieren gleichzeitig die der Umweltverbände NABU, BUND und des VCD. Toll!
Die Online-Petition
Online-Petitionen sind ja momentan total en vogue und werden inflationär durch die jeweiligen Filterblasen gespült. Da ist für Jede/n etwas dabei – vom Fahrrad-Lobbyisten bis zum Klimawandel- und Corona-Leugner! Da muss man auch nicht groß auf Rechtschreibung, wissenschaftliche Unterfütterung und so einen Quatsch achten – die haut man einfach mal schnell raus – wird schon die richtigen Leute erreichen! Besonders mit freundlicher Unterstützung der lokalen Tageszeitung des Medienhauses Aachen natürlich…
Für den Bau der B399n in Düren
Am 22. Oktober veröffentlichte Hr. Hess (Geschäftsführender Gesellschafter, Kaufmännische Verantwortung Krafft-Walzen) seine an den Rat der Stadt Düren gerichtete Petition. Eine Woche lang dümpelte diese dann im weltweiten Netz umher und animierte stolze 24 (!!!) von 4.5 Milliarden InternetnutzerInnen dazu, sie zu unterzeichnen. Ein echter Achtungserfolg. Glückwunsch!

Die Petition ist seit mehr als einer Woche online – und läuft mehr schlecht als recht..
Da wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, denn Hr. Hess hatte bereits am 23. Oktober, einen Tag nach Veröffentlichung seiner privaten Petition, zwei Spalten Platz im redaktionellen Teil der Zeitung bekommen, um ausführlich darlegen zu können, weshalb die B399n eine tolle Sache ist. Aus seiner Sicht. Nur hatte man in der Lokalredaktion wohl vergessen, die Online-Petition mit zu verlinken. Aber das kann man ja noch nachholen…

einen Tag nach Veröffentlichung der Online-Petition.
Bereits am 18.10.2020 erschien in der Zeitung am Sonntag (ebenfalls Medienhaus Aachen) ein Artikel bezüglich der gemeinsamen Stellungnahme der Umweltverbände NABU und BUND sowie des VCD unter der Überschrift „Bürgerinitiative vor der Gründung“. Wenn es doch schon in irgendeinem Blatt veröffentlicht ist, müssen wir das ja nicht nochmal in einem anderen veröffentlichen, hat man sich beim Medienhaus bzw. in der Lokalredaktion der Nachrichten/Zeitung wohl gedacht. Oder man hat halt in der Redaktionskonferenz beschlossen, dass die Meinung der Umweltverbände natürlich viel weniger Platz im Blättchen haben soll, als die einer Privatperson – sorry eines „Dürener Industriellen“ (und Anzeigen-Werbungskunden?). (Ist aber vielleicht auch einfach im SPAM-Ordner gelandet? NABU- und BUND-Mails als Absender geblockt?)
Gründung einer Bürgerinitiative mit Rückendeckung der großen deutschen Umweltverbände contra Privatmeinung eines (Wow!) „Dürener Industriellen“. Da muss man halt gut abwägen, was veröffentlichungswert ist und was nicht. Kann man dann auch so entscheiden – hat dann halt leider ein bisschen „Geschmäckle“…


Aber gut. Der Qualitäts-Journalismus von Hrn. Abels zeigt so langsam den gewünschten Erfolg. Nachdem die Petition, wie gesagt, eine Woche lang kaum unterzeichnet wurde, schaffte sie es nach Veröffentlichung des „Artikels“, vom 28.10. bis zum heutigen 31.10. (frühmorgens – da geht noch was!), die Unterzeichnenden-Zahl fast zu verdreifachen. Von 24 auf 79 in drei Tagen. OK, das ist nach wie vor eine erstaunlich lächerliche Zahl, aber auf dem miesen Niveau war das doch echt eine Super-Schützenhilfe/Starthilfe seitens der Dürener Nachrichten. Mit freundlichen Grüßen der zahlenden Zeitungs-KundInnen (alles B399n-BefürworterInnen)!

Eine irgendwie lustige „Nebengeschichte“ dabei ist, dass Herr Eberhard Hess (Senior) der Vater des Online-Petitionisten ist, und dieser (Senior) „in Kreisen“ auch „Mister B56n“ genannt wurde/wird, da er sich schon frühzeitig und vehement für den Bau der Ostumgehung (B56n) einsetzte. Nun scheint sich der Junior bei der „Nordumgehung“, die seltsamerweise gar nicht umgeht, sondern die Stadt komplett durchschneidet, einen Namen machen bzw. in irgendwelche Fußstapfen strampeln zu wollen. Toll! Hoffentlich kommen noch West- und Südumgehungen – damit noch was für den Nachwuchs übrig bleibt und damit die Dürener Nachrichten/Zeitung ihren redaktionellen Teil weiter mit privaten Meinungen füllen kann! Toll!
(Offener) Leserbrief an die Dürener Nachrichten:
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei sende ich Ihnen – mit der Bitte um Veröffentlichung – einen Leserbrief bzgl. des Artikels „Rot-Grün will B399n wohl neu bewerten“ (https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/rot-gruen-will-b399n-offenbar-neu-bewerten_aid-54289097). Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Klüngelt es?
In seinem Artikel „Rot-Grün will B399n wohl neu bewerten“ verlinkt Herr Abels die Online-Petition „Für den Bau der B399n in Düren“ des Dürener Industriellen Michael Hess.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels hatte diese Petition gerade einmal 24 Unterzeichnende vorzuweisen. Aber dank der Veröffentlichung im redaktionellen Teil wird die private Petition bestimmt in den nächsten Tagen deutlich Aufschwung bekommen.
Dass sich die Umweltverbände BUND und NABU sowie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) gegen die aktuelle Planung aussprechen und sich gerade laut deren gemeinsamer Pressemitteilung eine entsprechende Bürgerinitiative bildet, bleibt im Artikel gänzlich unerwähnt. Die entsprechende Pressemitteilung wurde in dieser Zeitung nicht veröffentlicht.
Herr Hess, der „Dürener Industrielle“, hat sich hingegen bereits am 23. Oktober ausführlich im redaktionellen Teil “Zu Wort melden“ dürfen, um seine ganz persönliche Sicht auf die B399n darlegen zu können. Nun bekommt seine „Initiative“ erneut freundliche Unterstützung durch diese Zeitung.
Ich frage mich, wieso einer Privatperson – auch wenn sie ein „Dürener Industrieller“ ist – deutlich mehr Platz im redaktionellen Teil eingeräumt wird als den Umweltverbänden.
Falls der Satz „Die entsprechende Pressemitteilung wurde in dieser Zeitung nicht veröffentlicht.“, nicht zutrifft, redigieren Sie den Text bitte entsprechend oder geben mir eine entsprechende Rückmeldung, damit ich dies korrigieren kann. Im Archiv habe ich nichts finden können.
Mit freundlichen Grüßen…
Leserbrief (versendet am 29.10.2020)
Nachtrag (an die Lokalredaktion), 31.10.2020:
PS:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Redaktionsleitung,
unabhängig davon, ob mein Leserbrief veröffentlicht wird oder nicht, würde ich mich über eine Rückmeldung bzgl. meiner Frage (Wieso einer Privatperson – auch wenn sie ein „Dürener Industrieller“ ist – deutlich mehr Platz im redaktionellen Teil eingeräumt wird als den Umweltverbänden.) freuen.
Mit freundlichen Grüßen…
Exklusiver radpendler.org-Service für die Online-PetitionistInnen:
Der tägliche Bodycount!

Kurze Zwischenmeldung: Heute (01.11.2020) hat die private Petition des „Dürener Industriellen“ (darf man eigentlich ungestraft „Bonze“ sagen?) erneut freundliche Unterstützung durch das Medienhaus Aachen erhalten. Siehe Quo vadis, B399n? Update III. Mal sehen, welchen Einfluss das auf die Petitions-Unterzeichnungen hat. Ich schau heut Abend nochmal rein, wenn die Leute das kostenlose Werbeblättchen überflogen und das Artikelchen zwischen den Werbeanzeigen gefunden haben…









Mist! Zwei Tage verpennt! Wobei es doch gerade so spannend ist. Neuer Koalitionsvertrag und so… *LOL*
Der Bau der B399n soll grundlegend überprüft werden. Die alte Planung entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Koalitionsvertrag der „Zukunft Düren“-Koalition


Toll! Neuer Service:
Jetzt mit Prozentzahlen für Stadt (mit aktuellem Stand von heute) und Kreis Düren (Cliffhanger ab 0,05% EW)! An einer an Action kaum zu überbietenden Live-Webcam wird gearbeitet…








Nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch astreine Petition. *Zwinkersmiley*

19.11.2020, 22:45 Uhr
20.11.2020, 22:57 Uhr
21.11.2020, 18:12 Uhr
22.11.2020, 19:57 Uhr
23.11.2020, 19:38 Uhr




To be ignored!
…schaue ich mir nochmal an, wenn die an der 5% – äh, ich meinte 0,5%-Marke kratzen.
1. November 2020 um 11:34 Uhr
Hallo radpendler, auch ich habe am 28.10.20 versucht, einen Leserbrief zum Thema in die Dürener Nachrichten zu bringen. Da sie sich bisher noch nicht bei mir gemeldet haben, gehe ich davon aus, dass er wohl nicht erscheinen wird. Damit ich ihn nicht ganz umsonst geschrieben habe, bringe ich ihn jetzt ungefragt hier als Kommentar unter.
Wie der Vater, so der Sohn…
Zum wiederholten Male geben Sie den „Fanboys“ (Vater/Sohn Hess – Krafft Walzen) der B399n in Ihrer Zeitung den Raum, für eine Pedition -pro B399n / ohne Überarbeitung- zu werben. Und das, ohne im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung darauf hinzuweisen, dass der BUND, der Nabu und der VCD (Verkehrsclub Deutschland) sich nicht ohne Grund vehement gegen diese über 30 Jahre alten Pläne aussprechen. Heutzutage würde in Deutschland wohl hoffentlich auch niemand mehr ein neues Atomkraftwerk oder ein neues Riesenloch zur Braunkohlegewinnung planen und durchziehen wollen. Augen zu und durch scheint die Devise. Ich wohne genau auf der zu entlastenden Birkesdorfer Hauptstrasse, und mag trotzdem nicht, dass deswegen nicht nur alte Bäume am Gürzenicher See gefällt werden, oder dass die mühevoll verschönte Nordstadt von Rest Düren weg-Ghettoisiert wird, damit ich es hier ruhiger haben werde. Es gibt Alternativen, die nicht nur für unsere Stadt, sondern vor allem auch für unsere Natur und für ein modernes Verkehrskonzept wesentlich Sinnvoller sind. Diese sollten ausgearbeitet und bedacht werden, bevor jetzt schnell schnell wieder Nägel mit Köpfen gemacht wird.
MfG D. Enniger