Warum brauchen wir ein Parkplatz- und Lieferverkehr-Konzept für Düren?

Falsche Frage!

Eigentlich sollte sich diese Frage gar nicht stellen. Denn bereits im Masterplan Innenstadt Düren ist die Erstellung einer Parkraum-Untersuchung und eines Parkraum-Konzeptes als „notwendige Voraussetzung zur Überplanung der innerstädtischen Parkplätze“ (Schützenstraße usw.) festgeschrieben. Müsste also eigentlich längst vorliegen und als Leitlinie für aktuelle Planungen (bspw. Schützenstraße) dienen. Die Frage müsste also heißen: Warum haben wir eigentlich noch gar kein Parkraum-Konzept?

Weil es (nur so) Sinn macht!

Mal ehrlich: Es ist doch heutzutage wirklich Allen klar, dass wir das tägliche Verkehrs-Chaos nicht ohne einige (einschneidende) strukturelle Veränderungen werden beseitigen können. Unsere Probleme sind ja aufgrund der ständig mehr und ständig fetter werdenden Autos insbesondere Probleme der Verteilung und Nutzung des öffentlichen Raums. Von unseren hehren Zielen und Beschlüssen hinsichtlich Klimaschutz, fahrrad- und menschenfreundlichen Städten etc. ganz zu schweigen…

Es wird da wohl leider aber definitiv nicht reichen, nur auf angeblich irgendwann mal sauberere und bessere Antriebe und Kraftstoffe sowie auf zukünftige Digitalisierungs-Lösungen und KI-gesteuerte Vernetzung zu hoffen bzw. zu spekulieren. Und auf den vor Jahre und immer wieder prophezeiten „Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung“ können wir wohl auch noch lange (vergebens) warten.

Es tut zwar weh, das eingestehen zu müssen. Aber selbst wenn ich unserer jetzigen Menschheit so etwas wie Verkehrs- und Klimawende überhaupt noch grundsätzlich zutrauen würde: Uns läuft einfach die Zeit davon und wir müssen jetzt handeln – mit den Mitteln, die uns gerade zur Verfügung stehen. Glücklicherweise sind das gar nicht mal wenige Werkzeuge und Best-Practice-Erfahrungen, auf die wir da zurückgreifen können. Muss man ja nur mal ins Internetz oder die genauso naheliegende Euregio schauen… Push & Pull!

So oder so: Es wird zwangsläufig auf eine gewisse Neu-Verteilung des öffentlichen (Verkehrs-)Raums hinauslaufen müssen! Sonst werden wir die für eine Umgestaltung notwendigen Räume ja gar nicht zur Verfügung haben. Klare Sache: Wir wollen weniger Pkw und mehr alles Andere – dann mischen wir die Karten halt mal neu.

Und da es sich gerade bei der Verkehrsplanung um ein sehr träges System handelt, das auch noch maximal komplex mit allem Möglichen zusammenhängt, müssen wir umso dringender handeln! Mit Mut zum Kopieren, Ausprobieren – und zum Scheitern und Neu-Versuchen! Alles, nur nicht „Weiter so!“.

Wie aber lässt sich so ein Jahrhundert-Projekt ohne einen konzeptionellen Überbau, ohne eine Fahrtrichtung, ohne konkrete Zielsetzungen verwirklichen? Gar nicht! Zumindest nicht zielführend befürchte ich.

Also muss unbedingt zwangsweise dringend und für alle Beteiligten verbindlich ein Konzept her! Am liebsten ein Gesamt-Verkehrskonzept, aber auf jeden Fall als Teil dessen endlich mal ein Parkraum-Konzept.

Denn wer Augen im Kopf hat, sieht, wo die innerstädtischen Verkehrs-Probleme liegen – bzw. stehen und wo sich der eigentliche Hebel befindet, der maßgeblich zu ihrer Beseitigung beitragen kann!

Weil es wissenschaftlicher Konsens und gesellschaftspolitische Notwendigkeit ist!

Nochmal ehrlich: Wer spricht sich heutzutage eigentlich noch klaren Verstandes dafür aus, den motorisierten Individualverkehr sowie den (innenstadtzerstörerischen Online-Handel-)Lieferverkehr weiterhin so zu bevorzugen, wie wir es die letzten 70 Jahre getan haben? Wer denkt heute noch ernsthaft, dass den ganzen Tag herumstehende Autos die Lebens- und Aufenthalts-Qualität unserer Städte erhöhen und sie deshalb weiterhin zu Lasten der Allgemeinheit staatlich gehegt und gepflegt werden sollten? Wer behauptet noch ernsthaft, die wirtschaftliche Leistung unseres visionären Zukunfts-Innovations-Landes und die tollen Arbeitsplätze, die wir so haben, hingen maßgeblich von der betrügerischen deutschen Automobil-Industrie ab? Wissenschaftler sind das wohl eher nicht…

Sogar der ADAC hat inzwischen kapiert, dass immer mehr und immer größere Pkw in leider immer gleich groß bleibenden Städten bei leider immer ambitionierteren Zielen in Richtung Verkehrswende, Klimaschutz, Lebensqualität etc. irgendwie nicht so ganz perfekt zusammen passen.

Auch die Argumentations-Linie der „Weiter so!“-Fraktion wird immer dünner und verblasst angesichts der Tatsache, dass viele der grundsätzlichen Probleme, über die sich ja insbesondere wir Autofahrer beklagen, von uns Autofahrern selbst verursacht und verschlimmert werden. Da kann ja irgendwas nicht stimmen… „Weiter so!“ kann auf jeden Fall keine Option mehr sein heutzutage!



Weil wir davon langfristig Alle profitieren!

Ja. Mag am Anfang bei dem Einen oder der Anderen etwas weh tun, wenn wir den Verkehrsraum demnächst sozial- und zukunftsgerecht konsequent neu verteilen. Aber leider müssen wir uns manchmal schmerzhaft zu unserem eigenen Glück zwingen. Beziehungsweise wir müssen ja eh aufgrund der massiven Versäumnisse und Fehler der Vergangenheit zwangsweise radikal und sofort umsteuern. Sonst fährt das System „Auto first – alles Andere second“ ziemlich bald komplett gegen die Wand. Und alles nur noch weiter zu verschlimmbessern, damit es dann nur umso schwieriger wird, gegenzusteuern, kann ja wohl auch keine kluge Zukunfts-Strategie sein. Lernen wir ja gerade an diversen Ecken… „Weiter so!“ ist objektiv gescheitert.

Weil die Zeit gegen uns spielt und Nicht-Handeln nur noch alles verschlimmert!

Wir brauchen also dringend Veränderung. Und da es sich dabei um extrem komplexe Zusammenhänge unterschiedlichster, extrem träger Systeme handelt, müssen wir jetzt noch dringender Vollgas geben! (Im sprichwörtlichen Sinn natürlich.) Das ist ja allgemein bekannt und wir haben uns da ja an manchen Stellen auch schon zaghaft auf den Weg gemacht. Jeder Tag, an dem wir die aktuellen Probleme weiter beklagen müssen, wird die zukünftigen „Gegen-Maßnahmen“ nur noch drastischer, dringender und unausweichlicher machen.


Hier mal eine realvisionäre Zukunftsvision aus dem Jahr 2030:

2030: Alles wird (ist) gut!

  • Öffentlicher Nah- und Fernverkehr 2030
    Hier besteht sowieso allgemeiner politischer und gesellschaftlicher Konsens! Der ÖPNV und die Schiene müssen extrem gefördert und dem motorisierten Individualverkehr gegenüber bevorzugt ausgebaut werden. Dies ist eine zentrale Voraussetzung, um den Umstieg vom Pkw auf den Umweltverbund zu fördern. Flächendeckender Ausbau und Hoch-Taktung sind angesagt und längst beschlossene Sache. Wir können also davon ausgehen, dass das kommt! Im Rurkreis Düren Jülich sogar komplett H2-grün-betrieben! Inklusive Reaktivierung der alten Kreisbahntrasse und Straßenbahn. *Zwinkersmiley*
  • Fuß- und Radverkehr 2030
    Düren ist offiziell fahrrad- und fußgänger-freundliche Stadt und erfüllt den gesamten Kriterienkatalog der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW. Die weitgehende Separierung des Fuß-, Rad- und Pkw-Verkehrs wurde konsequent entsprechend der Nachhaltigkeits-Ziele umgesetzt.
  • Geteilte Mobilität 2030
    Car-, Bike- und diverse Mikro-Mobilty-Sharing-Angebote und -Plattformen machen es uns leicht, unseren ganz individuellen, passgenauen täglichen „Mobilitäts-Plan“ umzusetzen. So benutzerfreundlich, dass wir es gar nicht als umständliches Planen empfinden, sondern es zu unserem multimodalen Mobilitäts-Alltag gehört.
  • Einzelhandel 2030
    Durch die deutlich verbesserte Erreichbarkeit der Innenstadt für Menschen, die a) keinen Pkw besitzen oder fahren möchten/können und/oder b) im ländlichen Raum wohnen, wird auch die Attraktivität des innerstädtischen Einzelhandels gesteigert. Der nervige und asoziale Parkplatz-Rotations-Verkehr ist weg, weil er dem Kern der Innenstadt komplett entzogen wurde.
  • AnwohneriX 2030
    Davon profitieren wiederum die BewohneriX der Innenstadt. Sogar die, die auf ein Auto angewiesen sind. (Wie viele sind das eigentlich heute und in Zukunft?) Für die Anwohner ist plötzlich ganz viel Platz da durch all die in der Kern-City überflüssig gewordenen Kurzzeit-Shopping- und Langzeit-Pendel-Parkzeuge, die die Innenstadt verstopfen. Da sowieso die gesamte Aufenthalts- und Mobilitätsqualität extrem aufgewertet wurde, macht es den AnwohneriX auch gar nichts mehr aus, mal ein paar Meter mehr durch ihre Stadt zu laufen, um ihren Dauerstellplatz zu erreichen.
  • Leute vom Land 2030
    Für die Menschen, die aufgrund des miserablen ÖPNV und der desolaten Fahrrad- und Fußwege von damals kaum ein Weg am Pkw vorbei führte, hat sich alles geändert! Einerseits werden sie durch den Hightech-H2-ÖPNFV heutzutage geradezu dazu eingeladen, ihr Auto, das sie größtenteils dank Sharing-Offensiven gar nicht mehr besitzen, in der (Stadtteil-)Garage stehen zu lassen. Wozu auch mit dem Auto in die Stadt, wenn es doch per Bus, Rad und Fuß viel billiger, bequemer und effizienter ist?
  • Behinderte, Rettungsdienste, DSB und C0. 2030
    Dasselbe gilt natürlich auch für andere Menschen, die wirklich noch darauf angewiesen sein werden, ihren Pkw durch die fahrrad- und fußgänger-freundliche Innenstadt der kurzen Wege zu fahren. Und selbstredend für die Stadtreinigung, Rettungsdienste, Polizei und so weiter, die dank des ausgelagerten und umgeschichteten Verkehrs auch viel effizienter unterwegs sind.
  • SchüleriX 2030
    In der Schul-Stadt der kurzen Wege werden SchüleriX und Azubis längst nicht mehr als zu vernachlässigende und „schwächere“ Verkehrsteilnehmende angesehen. Ganz im Gegenteil: Ihre Perspektive und Bedürfnisse werden denen des MIV gegenüber ganz nach oben gestellt, denn wir haben erkannt, das Eltern-SUV-Taxen cringe sind und die jungen Leute ein perfektes Potenzial zur dauerhaften Steigerung des neuen Umwelt- und Mobilitätsverbundes sind. Das hatte auch irgendwas mit Pädagogik und Nachhaltigkeit zu tun und wirkt inzwischen auch dank der parallelen Maßnahmen – siehe oben und unten.
  • Lieferverkehr 2030
    Der Lieferverkehr auf der „letzten Meile“ hat glücklicherweise überhaupt nichts mehr mit dem heutigen System zu tun. In zehn Jahren erzählen wir uns nur noch Witze darüber und schütteln fassungslos den Kopf über unser vergangenes Selbst. Wie konnten wir nur so lange sehenden Auges all das Tolerieren und fördern, was doch so offensichtlich asozial und hirnrissig ist? Allein die tausenden Falschpark-Lieferwagen jedenTag, die den Verkehrsfluss jahrelang zerstört haben und gleichzeitig verhindert haben, dass mal ein paar mehr Leute auf´s Rad steigen und den Verkehr damit entlasten. Unfassbar dumm! Oder die Geschichte mit dem Online-Handel: Da fluten wir über all die Jahre unsere Straßen und Städte mit immer dickeren Autos und wundern uns tatsächlich darüber, dass das dazu geführt hat, dass wir lieber von zuhause einkaufen als uns in den Parkplatz-Kampf in der City zu stürzen. Und ärgern uns anschließend über den zunehmenden Lieferverkehr und die aussterbenden Innenstädte? Puh – zum Glück sind diese Zeiten vorbei!
  • Ordnungsamt 2030
    Dank des neuen Parkraumkonzeptes konnte das Ordnungsamt seine Kapazitäten bzgl. Parkraum-Überwachung extrem bündeln und damit Zeiten für die Kontrolle sicherheitsrelevanterer Verstöße einsetzen. Dies hat inzwischen den gewünschten pädagogischen Effekt erzielt – auch dank des mehrfach novellierten Bußgeld-Katalogs. Der erzielte Rückgang an Verstößen durch Pkw hat zu einer deutlichen Reduzierung der Unfälle, Verletzten sowie Getöteten geführt. Die „Vision Zero“ rückt näher!
  • Lebensqualität & Arbeitsplätze 2030
    Der Irrglaube, dass mehr Pkw in Innenstädten auch mehr Lebens- oder Aufenthaltsqualität bieten würden, haben wir zum Glück längst als Verschwörung der (inzwischen verstaatlichten) deutschen Automobil-Industrie entlarvt. *Zwinkersmiley* Wie konnten wir uns diesen Mist eigentlich all die Jahre erzählen lassen, ohne das mal grundsätzlich in Frage zu stellen? Mit Arbeitsplätzen hängt die ganze Sache inzwischen eh nur noch umgekehrt zusammen: Die entstehen nämlich genau in der Mobilität, Energie und Innenstadt der Zukunft – und nicht in der der Automobil-fixierten Vergangenheit.
Kein Parkplatz ohne Konzept!

Da es beim vergangenen Innenstadtforum irgendwie gar nicht danach aussah, als ob es schon irgendwelche Ideen für ein Parkraum-Konzept gibt, obwohl dies doch Teil des großen Masterplans Innenstadt ist (explizit auch für den Platz an der Schützenstraße), bitte ich mal um Klärung.



War sonst noch was? Ach so, der Bürgerantrag! 😉

Bürgerantrag

Bürgerausschuss der Stadt Düren
Dezernat Bürgermeister
Sitzungsbüro
Kaiserplatz 2-4
52349 Düren

Sehr geehrte Mitglieder des Bürgerausschusses der Stadt Düren,

hiermit stelle ich folgenden Bürgerantrag gemäß § 24 Gemeindeordnung NRW:

Erstellung eines Parkraum- und Lieferverkehr-Konzeptes für die Innenstadt unter Berücksichtigung des aktuellen Modal-Split und dessen Veränderung seit Inkrafttreten des Klimaschutz-Teilkonzeptes „Klimafreundliche Mobilität in Düren“

Hiermit beantrage ich die Durchführung einer auf die Innenstadt bezogenen Parkraum-Untersuchung sowie die Erstellung eines Parkraum-Konzeptes, das insbesondere den öffentlichen Nahverkehr, Fuß- und Radverkehr, multimodale Verkehrsformen, Park&Ride- sowie Sharing-Angebote berücksichtigt.

Der aktuelle Modal-Split für die Stadt Düren bietet hierfür eine zentrale Daten-Basis und ermöglicht erst die ebenfalls notwendige Evaluation der diesbezüglichen Entwicklung (Modal-Shift) seit Inkrafttreten des Klimaschutz-Teilkonzeptes „Klimafreundliche Mobilität in Düren“ (2014).

Das Parkraum-Konzept sowie ein darin integriertes Lieferverkehr-Konzept unter Berücksichtigung und Priorisierung der Ziele des Klimaschutz-Teilkonzeptes und der entsprechenden Veränderung im Modal-Split ist eine unabdingbare Voraussetzung zur Überplanung des innerstädtischen öffentlichen Raums und dessen Nutzung.

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Schul-Dichte in der Innenstadt bevorzugen wir grundsätzlich und konsequent den Anspruch der Schülerinnen und Schüler auf sichere, schnelle und qualitativ möglichst hochwertige Schulwege gegenüber den Bedürfnissen des deutlich zu reduzierenden motorisierten Individualverkehrs. Hiervon sollen auch ältere, behinderte sowie andere derzeit dem motorisierten Individualverkehr gegenüber benachteiligte Menschen in der demographisch alternden „Stadt der kurzen Wege“ profitieren.

Angebotsplanungen zur Steigerung der Nutzung des Umweltverbundes werden daher grundsätzlich MIV-orientierten Bedarfs-Planungen gegenüber priorisiert – mindestens solange die Ziewerte des (aktualisierten) Modal-Splits sowie die „Vision Zero“ nicht erreicht wurden.

Quelle: Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität in Düren“

Die Zielwerte des Modal-Split (s.o.) und die daraus folgenden Planungen sind den veränderten Anforderungen (Klimaschutz-Gesetz, Nationaler Radverkehrsplan 3.0, Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW, Entwicklung Pkw-Zahlen Düren…) insbesondere auch unter Berücksichtigung der Gesichtspunkte „Vision Zero“ und „Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmenden“ anzupassen.

Ich verweise hierbei u.a. auf folgende Beschlüsse und Empfehlungen:

Masterplan Innenstadt Düren:
„Eine auf die Innenstadt bezogene Parkraumuntersuchung und die Erarbeitung eines Parkraumkonzeptes, das neben Kurzzeitstellplätzen für Kunden und Besucher insbesondere Bewohnerparkplätze zum Inhalt hat, sind notwendige Voraussetzung zur Überplanung der innerstädtischen Parkplätze „Hoeschplatz“, „Am Pletzerturm“ und „Schützenstraße“. Für die gesamte Innenstadt ist zu prüfen, welche positiven Auswirkungen sich aus einem attraktiven ÖV und der damit verbundenen Änderung des modal-split für die Gestaltung der Seitenräume ergeben.“

Lärmaktionsplan III Düren:
„Aufgrund des stadtweiten Problems (Lärm) ist es daher erforderlich, ganzstädtisch zu agieren und den motorisierten Verkehr insgesamt zu reduzieren. Dies geschieht auch weiterhin durch die Förderung des Umweltverbundes. Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbundes dienen nicht nur der Lärmreduzierung, sondern auch der Reduzierung von Luftschadstoffen und dem Klimaschutz. Die Stadt Düren hat daher 2014/15 ein Klimaschutzteilkonzept Mobilität aufgestellt. Das klimafreundliche Mobilitätskonzept zielt darauf ab, die verkehrsbedingten Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen nachhaltig zu sichern. Das Ziel der Stadt Düren ist es, die Verkehrsmittelwahl zu Gunsten des Umweltverbunds zu verändern und dabei insbesondere die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie die Verbindung zwischen den Stadtteilen für den Umweltverbund zu verbessern. Gegenstand des klimafreundlichen Mobilitätskonzepts für die Stadt Düren sind zunächst alle Verkehrsarten. Besondere Schwerpunkte gelten aufgrund der Stadtstruktur („Stadt der kurzen Wege“) jedoch der Stärkung des Fuß- und Fahrradverkehrs.“

Luftreinhalteplan für das Stadtgebiet Düren:
„Der Verkehr im gesamten Stadtgebiet und damit die Abgasmengen sind zu reduzieren.“ „Parkgebühren müssen in stärkerem Umfang steigen als ÖPNV- Gebühren.“

Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität in Düren“:
„Ziel ist es den MIV-Anteil bis 2025 um 10 % zu senken und zugleich den ÖPNV- und den Fahrradanteil um je 5 % zu erhöhen. Der Fußverkehrsanteil soll konstant gehalten werden.“

Green City Masterplan Düren:
„Eine Änderung des Modal Split zu Gunsten des Umweltverbunds führt dazu, dass im Motorisierten Individualverkehr eine geringere Fahrleistung erbracht wird. Damit reduzieren sich auch die Emissionen. Zusätzlich zur Reduktion von NOx-Emissionen, haben sie viele weitere positive Effekte, wie einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lärmreduktion. Bei der Berechnung der Effekte eines Modal Shift, also eines veränderten Verhältnisses der zurückgelegten Wege mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln, ist zu beachten, dass ausschließlich diejenigen Reduktionen betrachtet werden, die tatsächlich auf einen Rückgang der Fahrleistungen im MIV zurückzuführen sind. Im Rahmen des KSTK wurde sich zwischen dem Jahr 2014 und 2025 als Ziel gesetzt, den MIV-Anteil um 10 % der Gesamtfahrleistung zugunsten des ÖPNVs und Radverkehr zu reduzieren.“

Nationaler Radverkehrsplan 3.0:
Der fließende und der ruhende Kfz-Verkehr benötigen derzeit viel Fläche. Die Fläche sollte so verteilt werden, dass stadt-verträgliche Verkehrskonzepte mit hochwertigen Radverkehrsinfrastrukturen realisierbar werden, z. B. mit geschützten Radfahrstreifen oder Straßen- querschnitten mit Langsamfahrspuren. Diese können auch große Radverkehrsmengen mit unterschiedlichen Fahrradtypen bewältigen. Im Nebennetz sind Fahrradstraßen ein selbstverständliches Infrastrukturelement. Kfz-Stellplätze umwandeln, den Parkraum für den Kfz-Verkehr stringent managen und Zonen für den Lade- und Lieferverkehr einrichten: Dies schafft Platz für Fahrradabstellplätze und vermeidet Konfliktsituationen. Künftig werden mehr Menschen Rad fahren. Das muss beim Neu- und Umbau von Radverkehrsanlagen berücksichtigt werden. Ebenso sollte der Standard auch Spezialrädern – insbesondere Lastenrädern und Fahrrädern mit Anhängern – bezüglich Breite, Geschwindigkeit und Fahrdynamik genügen.“

Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW:
Um einen Wechsel vom motorisierten Individualverkehr auf Verkehrsarten der Nahmobilität und den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern, sind Mobil- und Fahrradstationen sowie Anlagen für Sharingangebote von Fahrrädern, Elektrokleinstfahrzeugen und Carsharing auch bei geeigneten Park-and-Ride-Anlagen zu berücksichtigen.“

Sollten die Parkraum-Analyse und das Parkraum-Konzept für die Innenstadt (wie im Masterplan gefordert) sowie aktuelle Daten zum Modal-Shift bereits vorliegen, bitte ich um entsprechende Informationen und ziehe diesen Antrag hiermit wieder zurück.

Mit freundlichen Grüßen…