Noch so eine besonders “fahrradfreundliche” Ecke, bei der sich unsere Verkehrsplanenden mal wieder so richtig Mühe gegeben haben, es den Radfahrenden so unkomfortabel wie möglich zu machen. Und das ist ihnen sogar ziemlich gut gelungen. Und dient wahrscheinlich als Blaupause für die nebenan gerade entstehende Unterführung. Siehe (auch) dazu das B56n-Dossier von ProRad Düren. Mission erfüllt!

Bei Facebook erleben wir gerade wieder einen Aufschrei der Autofahrenden, weil sich die Stadt erdreistet hat, nach langem Quengeln aus der Bürgerschaft endlich wenigstens mal ein paar hundert Meter geschützten Radwegs (Protected Bike Lane auf der Veldener Straße, Artikel folgt…) als “Teststrecke” zu installieren.

Wie schlimm das für die armen Motorisierten doch sei: Nur noch Stau, kein Rettungswagen kommt je mehr durch, viel zu teuer, unnötige Aktion sowieso, fahren ja eh keine Radfahrer in Düren und: Radfahrer sind eh scheiße… Das übliche argumentlose Getöse halt.

Wie wär´s denn mal, mit einer kleinen Angleichung der Verkehrskomfort-Verhältnisse? Oder soll ich mich als Radfahrer echt noch dafür rechtfertigen, dass nach gefühlten hundert Jahren mal endlich ein paar minimalistische Schrittchen hin zu menschen- und umweltfreundlicher Mobilität gemacht werden?

Gerade entsteht die Idee für den nächsten Bürgerantrag:

Flächendeckende Einführung von Bettelampeln für den motorisierten Individualverkehr, Vorrang für den innenstadtfreundlichen Rad- und Fußverkehr!

Falsche Ampelschaltung oder einfach immer noch nicht genügend Grünphase für den motorisierten Individualverkehr? Die Stadt sollte echt mal langsam den Bettelampel-Rhythmus anpassen. Die armen Pkw kommen immer noch nicht schnell genüg über die Kreuzung! Verkehr, der keine Ressourcen verbraucht und unsere Städte schont, kann warten. Grundsätzlich.

Mal ehrlich, es kann doch wohl nicht wahr sein, dass ich drei Minuten inklusive drei Bettelampeln (!!!) brauche, um mit dem Rad aus der Stadt kommend einmal quer über die Bahnbrücke in Richtung Birkesdorf zu kommen.

Fällt unseren Verkehrsprofis so etwas während der Planung nicht auf, wird es einfach ignoriert, toleriert, gewünscht und erwartet oder ist einfach nicht die planerische Kompetenz für sinnvollere Alternativen vorhanden?

By the way: Ist schon mal jemand Städtischem aufgefallen, dass viele Pkw stadtauswärts die Knipse vor Krafft Walzen unglaublich gerne als Startlinie nutzen, um so richtig Gas zu geben auf ihrem Weg zur freien Autobahn für freie Bürger? Auf Höhe der Kreuzung sind sie dann je nach persönlicher Motivation, gegnerischem und eigenem Imponiergehabe sowie individueller Motorisierung schon locker bei 70 Sachen. Scheint auch niemanden groß zu jucken.

Anstatt hier mal für ordentliche Verhältnisse zu sorgen, veröffentlicht die Stadt lieber wöchentlich die Standorte der mobilen Geschwindigkeitskontrollen. Als Warnhinweis für die Autofahrer, nicht als Warnung für diejenigen, die von den Rasern gefährdet werden. So setzt man Prioritäten im Straßenverkehr!

Quelle: Stadt Düren, Facebook

Vielen Dank auch!


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