Pressemitteilung ProRad Düren, 2. Juli 2020


Das Team „ProTest!“ hat ein deutliches Zeichen gesetzt! 57 Radfahrer finden, dass Düren wesentlich mehr für den Radverkehr tun muss

57 Radfahrer haben sich beim diesjährigen Stadtradeln dem Team „ProTest!“ angeschlossen. Indem sie im Rahmen des Stadtradelns keine geradelten Kilometer protokollierten, wollten sie deutlich machen, dass in Düren wesentlich mehr für den Radverkehr getan werden muss.

„Wir befürchten, dass die Anzahl der Radfahrer und der mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer in Düren stagnieren oder sich sogar rückläufig entwickeln wird, wenn dringend erforderliche Maßnahmen zur Radverkehrsförderung weiterhin auf sich warten lassen“, erklärt Tanja Malchow von ProRad.

ProRad ist eine Bürgerinitiative, die das Team „ProTest!“ ins Leben gerufen hat. Nicht nur die hohe Anzahl der Teammitglieder bei „ProTest!“ zeigt, dass sich viele Menschen eine bessere Radinfrastruktur für Düren wünschen.

„Wir haben Rückmeldungen von Radfahrern bekommen, die erklärten, unser Team und dessen Anliegen grundsätzlich zu unterstützen, sich aber schließlich doch für die Anmeldung bei einem anderen Team entschieden haben“, sagt Tanja Malchow. „Die Gründe dafür waren nachvollziehbar. Bei manchen lag der Entscheidung eine enge Verbundenheit mit einem anderen Team zugrunde, andere wünschten sich einen echten Wettbewerb.“

Die vor Kurzem eröffnete Protected Bike Lane (PBL) an der Veldener Straße – ein Radweg auf der vorhandenen Fahrbahn – ist aus Sicht von ProRad ein Schritt in die richtige Richtung. „Die Breite des geschützten Radstreifens und die Trennelemente zur Fahrbahn sorgen für ein komfortables und vor allem sicheres Vorankommen. Es ist ein Vergnügen, auf dieser PBL unterwegs zu sein“, zeigt sich Imke Grenzdörffer begeistert.

Die Aktiven von ProRad wünschen sich, dass in Düren sehr bald mehr Radverkehrsanlagen eingerichtet werden, die vom Autoverkehr getrennt sind. In ihren Gesprächen, mit anderen Radfahrern, hören sie immer wieder, dass Radler sich sicherer fühlen, wenn sie vom motorisierten Verkehr getrennt unterwegs sein können.

Darüber, wo zum Beispiel PBL sinnvoll sind, hat ProRad auch bereits klare Vorstellungen. „Vor allem mehrspurige und überbreite Straßen wie z.B. die Aachener oder die August-Klotz-Straße bieten sich an. Dort sind Radfahrer besonders gefährdet, weil Kraftfahrzeuge nebeneinander fahren und beim Überholen den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 Metern nicht einhalten können,“ erklärt Rob Maris von ProRad.

Die Stadt Düren hat mit Plakaten für das Stadtradeln geworben. Dort ist u.a. zu lesen „Jetzt App laden und Radverkehr verbessern“.
„Das Laden einer App und damit verbunden die Teilnahme vieler radbegeisterter Menschen am Stadtradeln allein reicht aber nicht, den Radverkehr zu verbessern“, sagt Tanja Malchow. Rob
1 Ein paar Kilometer sind im Team ProRad dennoch zusammengekommen. Das liegt aber lediglich daran, dass Radler, die gar keine Eintragung machen, sonst am Ende des Aktionszeitraums aus dem Team herausfallen.

Maris macht deutlich: „Die Teilnehmer sollen für die Radverkehrsförderung in die Pedale treten, so der Wunsch der Stadtverwaltung. Das einzig Sinnvolle ist es aber, eine Infrastruktur zu schaffen, in der die Bürger sicher und komfortabel radeln können. Nur das wird den Radverkehrsanteil in Düren signifikant erhöhen. Es ist die Aufgabe von Politik und Verwaltung und nicht der Job von teilnehmenden Radfahrern“.

ProRad, 02. Juli 2020