Schweigen im Walde…

Über die mal wieder miserablen Ergebnisse beim ADFC-Fahrradklima-Test hatte ich berichtet. Zum Beispiel hier und hier. Eigentlich wollte ich auch noch über die Reaktionen auf die Testergebnisse berichten. Schließlich hatte die Stadt ja damals öffentlichkeitswirksam zur Teilnahme am ADFC-Fahrradklima-Test aufgerufen. Ich berichtete.

Deshalb hatte ich erwartet, dass es auch irgendeine Info über die Ergebnisse gibt. Wenigstens. Oder vielleicht sogar eine Auswertung? Mit Rückschlüssen für zukünftige Planungen?

Aber weit gefehlt! Soweit ich das mitbekommen habe, gab es keine einzige Äußerung mehr zum ADFC-Fahrradklima-Test. Weder aus der besonders fahrradförderfreundlichen Politik, noch aus der Verwaltung.

Dabei hätte da aus meiner Sicht durchaus Informations- und Gesprächsbedarf bestanden. Schließlich wird unsere Radverkehrsförderung seit Inkrafttreten des großen Masterplans aka Klimaschutz-Teilkonzept von Jahr zu Jahr als schlechter werdend wahrgenommen und bringt andauernd eine Reihe von blauen Briefen und stets versetzungsgefährdete Zeugnisse mit nachhause! Ausgestellt von denen, die angeblich “besonders gefördert” werden sollen. Soll das so? Das könnte man doch mal thematisieren – wenn man das Thema schon selbst in den öffentlichen Raum stellt, oder?

Doch! Eine politische Reaktion gab es! Und die kam auch sehr schnell und ausführlich. Von den Grünen. Daumen hoch dafür!


Reaktion der Grünen Düren


Chance verpasst oder bewusst Ergebnisse totgeschwiegen?

Schade eigentlich, dass die Verkehrswende-freundliche Politik auch diese Chance wieder verpasst hat. Die schlechten Ergebnisse hätte man doch wunderbar nutzen können, um die Notwendigkeit und Dringlichkeit der zum Beispiel im bunten Koalitionsvertrag beschriebenen Maßnahmen zu untermauern. Und nochmal richtig Stellung zu beziehen zu den eigenen Zielen. Mit schlechten Zahlen – also guten Argumenten – im Rücken. Um zu zeigen, dass Vokabeln wie “Verkehrswende” und “Paradigmenwechsel” nicht bloß hohle Floskeln sind, sondern Haltung!

Auch wenn das irgendwie gleichzeitig ein Eingeständnis für die eigenen Fehlplanungen und falschen Prioritäten vergangener Jahre wäre. Wäre zumindest ehrlich und transparent. Viel besser als zu etwas aufzurufen, das man dann einfach totschweigt. Weil es nicht die gewünschten Ergebnisse brachte?

Ich frage mich, welche öffentlichen Reaktionen der Verantwortlichen es gegeben hätte, hätte man das Klimaschutz-Teilkonzept etc schon konsequent umgesetzt. Mit entsprechenden Folgen für die Radfahrenden: Fahrradstraßen, Radschnellwege, von Falschparkern freie Geh- und Radwege, sichere Kreuzungen… Und einem entsprechend besseren Ergebnis. Pfeil nach oben anstatt nach unten. Wäre das Politik, Verwaltung und Lokalpresse mal ein paar Zeilen wert gewesen?

Wunsch…
…und Wirklichkeit

Haben wir eigentlich keinen Fahrradbeauftragten mehr?